Heuschnupfen – Ursachen, typische Symptome und Tipps zur Behandlung
Während die meisten Menschen sich im Frühjahr und Sommer freuen, dass alles grün ist und blüht, beginnt für Personen, die unter Heuschnupfen leiden, die unangenehmste Zeit des Jahres.
Mehr als jede:r Vierte in Deutschland hat so eine Pollenallergie. Damit ist Heuschnupfen die am häufigsten auftretende allergische Krankheit.
Was ist Heuschnupfen?
Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion auf die Pollen in der Luft, weshalb man die Krankheit auch Pollenallergie nennt.
Es handelt sich hierbei um eine Überreaktion des Immunsystems auf Pflanzenpollen wie beispielsweise von der Birke oder der Haselnuss. Kommt das Immunsystem mit diesem eigentlich harmlosen Blütenstaub in Berührung, denkt es fälschlicherweise, es handle sich um schädliche Krankheitserreger und versucht diese zu bekämpfen. Der Körper bildet Antikörper, welche bewirken, dass bei einem erneuten Kontakt mit den Pollen chemische Stoffe wie Histamin ausgeschüttet werden. Diese Stoffe führen schlussendlich zu den bekannten Heuschnupfen Symptomen wie laufender Nase und juckenden Augen.
Ursachen für Heuschnupfen
Warum manche Menschen Heuschnupfen bekommen und andere nicht, konnte bis jetzt noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Bekannt sind allerdings einige Faktoren, die mitverantwortlich dafür zu sein scheinen, dass ein Heuschnupfen entsteht.
- Erbliche Veranlagung: Haben die Eltern eine Pollenallergie, besteht auch für ihre Kinder ein erhöhtes Risiko, Heuschnupfen zu bekommen.
- Übermäßige Hygiene: Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen übermäßiger Hygiene und einer Erkrankung an Heuschnupfen.
- Luftverschmutzung: Auch zwischen der zunehmenden Luftverschmutzung und der ebenfalls zunehmenden Anzahl an Heuschnupfenerkrankungen wird ein Zusammenhang vermutet. Die Schadstoffe in der Luft bewirken, dass unsere Schleimhäute durchlässiger werden und Allergene so einfacher in unseren Körper gelangen können. Dieser Zusammenhang ist allerdings noch nicht endgültig belegt worden.
Typische Symptome bei einer Pollenallergie
Die Symptome treten meist saisonal auf, wenn Bäume und Sträucher im Frühling und Sommer anfangen zu blühen. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Eine laufende & verstopfte Nase
- Niesreiz
- Juckende und tränende Augen
- Brennender und/ oder juckender Hals und/ oder Rachen
Seltener kommt es zusätzlich zu: - Nasennebenhöhlenentzündungen
- Hautjucken, Ekzeme & Neurodermitis
Wenn sich die allergische Entzündung von der Nasenschleimhaut auf die unteren Atemwege ausbreitet, kann sich ein allergisches Asthma entwickeln. In diesem Zusammenhang sprechen Mediziner von einem "Etagenwechsel". Ein frühes Warnzeichen kann ein trockener Reizhusten sein.
Wann treten die Symptome auf?
Die meisten Allergiker haben vor allem zwischen April und August mit Heuschnupfen zu kämpfen. Das ist allerdings immer davon abhängig, auf welche spezifischen Pollen Sie regieren.
Der Pollenkalender zeigt, wann welche Pollen unterwegs sind.
Heuschnupfen behandeln – das können Sie tun
Als Heuschnupfen-Patient, sollten Sie versuchen, im Alltag den Kontakt mit Pollen bestmöglich zu vermeiden. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Diese Alltagstipps können helfen:
- Bei gutem Wetter längere Aufenthalte draußen, vor allem in der Nähe von blühenden Feldern und Wiesen vermeiden.
- Haare vor dem Schlafen gehen waschen (vor allem, wenn Sie am Tage länger draußen waren).
- Lüften Sie nur kurz und zu den Zeiten, an denen die wenigsten Pollen in der Luft sind. In der Stadt ist das am Morgen in ländlichen Regionen am Abend. Achtung: Dies sind nur Durchschnittswerte. Die Pollenbelastung in Abhängigkeit der Pollenart ist unterschiedlich. Welche Pollen zu welcher Tageszeit am aktivsten sind, erfahren Sie auf der Seite des Allergie-Informationsdienstes.
- Zusätzlich sollten Sie Pollenschutzgitter an Ihren Fenstern anbringen.
- Kleidung nicht draußen trocknen, um zu verhindern, dass Pollen auf ihr haften bleiben
- Kleidung mit der Sie am Tag draußen waren, nicht im Schlafzimmer ablegen, sondern vorher ausziehen.
- Maske tragen hilft nicht nur gegen die Verbreitung der Corona Viren, sondern schütz Allergiker auch vor Pollen.
Neben den allgemeinen Tipps für den Alltag, gibt es auch eine Reihe von antiallergischen Wirkstoffen, die Sie ohne Rezept in der Apotheke erhalten können, um die Heuschnupfen-Symptome zu lindern.
Antihistaminika
Ist der am häufigsten verwendete Wirkstoff gegen Heuschnupfen. Antihistaminika, gibt es in Form von Tabletten, Nasensprays oder auch als Augentropfen. Die Antihistaminika mindern die Produktion von Histamin, dem chemischen Stoff, der maßgeblich für die Symptome verantwortlich ist.
Ein großer Nachteil: Je nach Präparat machen Mittel mit Antihistaminika häufig müde.
Cromone
Zu den Cromonen zählen eine Gruppe von Wirkstoffen, die vorbeugend etwa eine Woche vor dem ersten Pollenflug gegen Heuschnupfen eingesetzt werden können. Sie haben eine mildere Wirkung als Antihistaminika und müssen mehrmals täglich eingenommen werden.
Kortison
Sollte nur bei akuten starken Symptomen angewendet werden, zum Beispiel in Form eines Nasensprays.
Lassen Sie sich in einer unserer Apotheken vor Ort beraten, welches Präparat mit welchem Wirkstoff für Ihre speziellen Beschwerden am besten geeignet ist.
Immuntherapie gegen Heuschnupfen
Die Medikamente gegen Heuschnupfen mildern zwar die Symptome, bekämpfen aber nicht die Allergie an sich. Bei einer stärkeren Pollenallergie kann hierfür eine Immuntherapie, eine sogenannte Hyposensibilisierung in Betracht gezogen werden. Mit einer solchen Therapie wird versucht, das Immunsystem langsam an die Allergene zu gewöhnen und so die Beschwerden langfristig zu mildern.
Hyposensibilisierungen werden in dem Zeitraum durchgeführt, indem Sie keine Beschwerden haben, also in der Regel im Herbst und Winter. Ob eine solche Therapie für Sie infrage kommt, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels wurde nach bestem Gewissen und auf Grundlage des zum Datum der Veröffentlichung neusten Stands der Wissenschaft verfasst. Dennoch besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Er sollte nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose oder Behandlung genutzt werden und ersetzt nicht den Besuch bei Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin oder in Ihrer Apotheke. Wir beraten Sie gern persönlich in Ihrer Apotheke vor Ort.